Mittwoch, 31. März 2010

Rent-A-Rüttgers-Rock'n-Rolla & Die Deutschquote

Endlich mal wieder ein kulturpolitisch grenzwertiges Jahrhundertereignis ! Darauf hat Deutschland, insbesondere Nordrhein-Westfalen, lange warten müssen. Im Falle eines Wahlsieges bei der kommenden Landtagswahl in NRW am 9. Mai hat unser Landesvater, amtierender Ministerpräsident und Spitzenkandidat der CDU, Jürgen Rüttgers, dem HipHop und überhaupt dem ganzen neumodischen ausländischen und unkultiviertem Musikzeugs eine klare Kampfansage erteilt. „Mit dem Programm ,Rettet die Volkslieder' wollen wir das Singen in allen Altersgruppen fördern“ ließ er heute in den Ruhr Nachrichten verkünden. „Wir müssen auch unseren kulturellen Reichtum bewahren“, erläuterte Rüttgers. „Denn wer nicht weiß, woher er kommt, der weiß auch nicht, wohin er geht.“  yoyoyo... is klar Mann, ey. Denn wir wissen nicht wohin wir gehen, aber nun nimmt uns unser geliebter Führer Landesvater gütig an der Hand und weist uns den Weg. Statt HipHop sollen wir also wieder heimische Gassenhauer schmettern und dadurch unser aller Seelenheil wiedererlangen.
Gottseisgelobtgetrommeltundgepfiffen !
Günther Oettinger hat das übrigens 2009, damals noch Landeschef von Baden Württemberg, auch schon mal probiert und ist dabei allerdings ziemlich auf die Fresse gefallen. *g*
Mit "Lebt denn der alte Holzmichel noch" und "Anton aus Tirol" wäre er ja noch durchgekommen, aber das "Panzerlied" - ein bekanntes Wehrmachtslied in die Neuauflage des Liederbuchs der Landes-CDU BW mit einfliessen zu lassen, fanden dann wohl nicht mal seine Parteifreunde so prickelnd.
Btw... bis vor kurzen war der oben abgebildete Sangesbruder ja noch käuflich zu mieten. Allerdings nur für Interviews und Gespräche.
Ob sich demnächst die Konzertagenturen um ihn reißen werden, bleibt abzuwarten.

Ach ja... war da nicht noch was ?
Ein weiterer kühner Recke im Zusammenhang mit Deutschtümelei war/ist doch Protagonist Quoten-Heinz-Rudolf Kunze.
Geriet er nicht 1996 heftig in das Kreuzfeuer der deutschen Medien, als er sich anlässlich eines Interviews im Spiegel als Sprecher von rund 600 deutschsprachigen Künstlern aufschwang und sich über
„die Flut von ausländischer Musik und eben auch ausländischem Schund“ beklagte ? Nicht, daß wir es vergessen, gell ?
Ganz unten zu bewundern auf einer wunderschönen Aufnahme von 2001, bei der Orgie den Feierlichkeiten zum 40. Geburtstag von uns allseits bekannter Dekadenzia, Spätrömer Guido Westerwelle. 
Übrigens, wo wir gerade bei spinnerten Römern sind... schon Gaius Julius Cäsar sagt in William Shakespeares Theaterstück Julius Cäsar:
"Lasst wohlbeleibte Männer um mich sein, mit glatten Köpfen und die nachts gut schlafen.
Warum will Caesar dicke Männer um sich haben? Weil sie ihm nicht so unruhig und gefährlich erscheinen wie Gaius Cassius, der als die treibende Kraft hinter der Verschwörung gegen Cäsar galt:
Der Cassius dort hat einen hohlen Blick. Er denkt zu viel. Die Leute sind gefährlich!

Come together ! ;P

2 Kommentare:

  1. Im Frühtau zu Berge wir ziehn FALLERA!

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  2. Musste grad "Alle meine Entchen" vor mich hinsummen wo ich durch die Küche geschlurft bin und die Gummienten auf der Ablage gesehen hatte... und prompt fiel mir Heinz Rudolf Kunze ein, der olle Quotist. Das war mir dann direkt einen Anhang wert. Nu geh ich erst mal schlafen. Guten Morgen, gute Nacht...

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